Mischmasch am Sonntag

Sonntag: Aufstehen, bisschen Ordnung schaffen, anziehen, schminken und den für den Transport der losen Dinge geliehenen Koffer ausräumen. Irgendwie zu viel für einen Morgen. Ich bin knapp dran und muss mein Frühstück mit auf den Weg nehmen.
Falls ihr euch nicht mehr erinnert: es geht um den Sonntag, nachdem ich ins Ferienhaus umgezogen bin. Den Sonntag an dem meine Lieben kommen. Und an dem sich mein „neues/zwischenzeitliches Leben“ mit meinem „alten Leben“ vermischt. („meine Lieben“ sind meine Mutter und mein Freund Martin)
Bin ich aufgeregt? Ein wenig vielleicht. Aber zuerst steht ja der Weihnachtsgottesdienst an. Ich bin gespannt, wie der wird. Soll ja mit Krippenspiel und viel Musik sein. Es ist auf jeden Fall sehr voll. Noch voller, als wenn es „unter normalen Umständen“ voll ist. Es wird der Rest der Weihnachtsgeschichte erzählt und dazu stellen die kleinen Kinder die Situation dar. Aber es ist kein richtiges Krippenspiel, wie man es sonst kennt. Der Gemeinde angemessen finde ich. In doch recht kleinem Rahmen nett gemacht. Doch je später es wird, desto nervöser werde ich. Wann kommen sie denn? Die müssten doch schon da sein. Gerade habe ich eine SMS zur Nachfrage geschickt, da winkt mir der „Türsteher“. Und da stehen sie dann. Ich hatte ja eigentlich mit einem Gefühlsausbruch meinerseits gerechnet, aber irgendwie fühlt es sich fast normal an, sie wiederzusehen. Wahrscheinlich, weil es in dem Moment noch nicht ganz bei mir angekommen war. Nach der Begrüßung ist auch schon der Gottesdienst vorbei. Es ist alles etwas durcheinander, vor allem bei mir. Deswegen läuft das Kennenlernen zwischen meiner „alten“ und „neuen“ Familie etwas unbeholfen. Wir verabreden uns dann für später bei Sonja und Uli, damit meine Mom und Martin erstmal ihre Sachen abladen und etwas ankommen können.
Dann geht es wieder los. Mama und Martin dürfen sich erstmal von Gismo anspringen und halb umwerfen lassen. Wir fahren zum Foz do Arelho, also zur Lagune und essen eine Kleinigkeit. Hinterher machen wir eine Runde am Wasser entlang. Es wird ein wenig gequatscht und erzählt. Aber mir wird zu viel über zu Hause geredet, das passt gerade irgendwie nicht. Schnell rum ist die Zeit auch. Wir wollen alle noch einkaufen gehen. Bei Leclerc trennen wir uns dann und ich bin mit meinem Besuch alleine. Irgendwie fühlt es sich nicht ganz richtig an, dass sie hier sind. Das klingt jetzt so negativ, aber so ist es nicht gemeint. Nur muss ich mich wohl wirklich erst wieder an sie gewöhnen. Auch wenn sich das vielleicht etwas komisch anhört.
Wieder im Ferienhaus passiert nicht mehr viel, weil die beiden einen langen Tag hinter sich haben und entsprechend müde sind. Der Abend endet für mich mit gemischten Gefühlen.

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